Arnaud Bernard begann im Alter von nur 6 Jahren mit dem Geigenstudium, das er am Straßburger Konservatorium fortsetzte und trat 1986 dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg bei – bereits mit der genauen Absicht, sich auf die Laufbahn des Opernregisseurs vorzubereiten.
1988 ließ er das Geigenspiel hinter sich, um als Assistent für Produktionen in Frankreich und Deutschland zu arbeiten, und 1989 wurde er als Regisseur und Regieassistent ans Théâtre du Capitôle in Toulouse engagiert. In dieser Funktion arbeitete er nicht nur in Toulouse, sondern – als Assistent von Nicolas Joel – an zahlreichen Theatern in Frankreich und im Ausland, darunter renommierte Bühnen wie das Covent Garden in London, die Metropolitan Opera New York, die Scala in Mailand und das Teatro Colón in Buenos Aires.
1995 präsentiere er mit Il Trovatore von Verdi seine erste Inszenierung in Toulouse ,und im Alter von 29 Jahren debütierte er in den USA mit Verdis Falstaff in Charleston für das Festival dei Due Mondi in Spoleto.
1996 wurde er stellvertretender Direktor und Produktionsleiter am Théâtre du Capitole, eine Position, die er 1998 verließ, um ausschließlich als freischaffender Regisseur zu arbeiten.
1998 inszenierte er Rossinis Barbiere di Siviglia am Théâtre du Capitole; 1999 inszenierte er Roméo et Juliette (Gounod) an der Chicago Lyric Opera (diese Oper inszenierte er später noch in Lausanne, Marseille, Bilbao, Liège und Hongkong), 2001 L’elisir d’amore von Donizetti wiederum am Capitole. Es folgten 2002 Puccinis Trittico in Nantes und Meyerbeers Les Huguenots beim Martina Franca Festival, 2003 Lakmé (Delibes) am Teatro Massimo in Palermo, Roméo et Juliette in Tokio, Werther in Martina Franca, Die lustigen Weiber von Windsor (Nicolai) in Nantes; 2004 Luisa Miller in den Niederlanden und Le Roi de Lahore (Massenet) am Fenice in Venedig.
Seit 2005 erarbeitete er sich ein breites Inszenierungsrepertoire in ganz Europa: Rigoletto in Lausanne, Marseille und Neapel, erneut Luisa Miller (diesmal in Venedig), La Traviata in Prag und Lausanne, Falstaff in Neapel sowie in Buenos Aires, Bilbao, Lausanne und Budapest, Cavalleria Rusticana in St. Gallen und Ancona, Pique Dame von Tschaikowski in Toulouse, Thais von Massenet in Athen, La Juive von Halévy und La Bohème in St. Petersburg, Sao Paolo und Rio de Janeiro, Die Zauberflöte in Athen, Tosca an der Oper von Rom; Bellinis I Capuleti e i Montecchi in Verona, Venedig, Oman, Athen und Oviedo, Manon in Lausanne, Monte-Carlo und Bilbao …
Zu seinen jüngsten Arbeiten zählen eine neue Tosca in Prag und Oviedo, Verdis I Vespri Siciliani unter Valery Gergiev am Mariinsky-Theater sowie ebenda Puccinis Fanciulla del West, erneut I Capuleti und Montecchi in Lissabon, Simon Boccanegra in Lausanne und Teatro Petruzzelli (Bari), Il Trovatore in Zagreb und Pique Dame in Oslo.
Arnaud Bernard gilt als jüngster Regisseur in der Geschichte der berühmten Arena von Verona: Er inszenierte 2005 La Bohème (Wiederaufnahmen 2009 und 2011) und 2017 Nabucco (Wiederaufnahmen 2018 und 2022). Letztere wurde live auf ARTE übertragen und in vielen Kinos weltweit ausgestrahlt.
Arnaud Bernard wurde neun Mal beim renommierten Theaterpreis „Die Goldene Maske“ in Moskau für La Juive und La Bohème nominiert. Seine jüngste Inszenierung von Roméo et Juliette erhielt 4 weitere Nominierungen.
Bizets Carmen hat Arnaud Bernard bereits in Helsinki, Lausanne, Tokio und St. Petersburg in Szene gesetzt.